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Wie nachhaltig ist der Glasfaserbau?

Wir alle spüren inzwischen die Auswirkungen des Klimawandels und beschäftigen uns täglich mit den Themen Nachhaltigkeit, Energiesparen und Erreichen der Klimaziele. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe an verschiedenen Studien, die sich insbesondere mit dem Thema digitale Technologien und Nachhaltigkeit beschäftigen. Wir möchten Ihnen hier einige Ergebnisse vorstellen.

Wir nehmen mal das Fazit vorweg: Die Glasfaser zeichnet sich gegenüber anderen Technologien vor allen Dingen durch geringe Auswirkungen auf die Umwelt bei der Herstellung, den geringen Stromverbrauch bei der Nutzung und der Langlebigkeit der Kabel aus. Während für den Kupferabbau ein hoher Wasserbedarf besteht und schädliche Chemikalien freigesetzt werden, werden Glasfasern aus natürlichem Quarzvorkommen hergestellt. Entsprechend ist die Herstellung von Glasfaserkabeln wesentlich umweltfreundlicher. Darüber hinaus werden weniger Materialien im Vergleich zu Kupferkabeln benötigt. 

Die Glasfasertechnologie ist also im gesamten Lebenszyklus nachhaltig, angefangen bei der Herstellung über die Nutzung, die Betriebskosten, geringe Wartung bis hin zur Lebensdauer.

Studie zum Stromverbrauch von Internet-Zugangstechnologien

Die Studie des Bitcom e.V. „Klimaeffekte der Digitalisierung“ von 2024 kommt zu dem Ergebnis, dass je schneller die Digitalisierung voranschreitet, desto eher können die Klimaziele bis 2030 erreicht werden. Ein wesentlicher Treiber und die Basis für die Digitalisierung ist die flächendeckende Errichtung von Glasfasernetzen bis ins Haus (FTTH – fibre to the home). Hiernach könnten bis zu 73 Mio. Tonnen CO2 bis 2030 eingespart werden.

Grafik zum Stromverbrauch Internetzugänge

Die technische Hochschule Mittelhessen hat hier ausgearbeitet, das Glasfasernutzung per Leitung direkt bis ins Haus/Wohnung (FTTH) im laufenden Betrieb 2,6 mal weniger Strom benötigt als zum Beispiel die Glasfasernutzung bis ins Gebäude (FTTB) und bis zu 3 mal weniger Strom als das kupferbasierte Vectoring (FTTC) und bis zu 6 mal weniger Strom als TV-Kabelnetze (DOCSIS 3.1).

Mit einem Glasfaseranschluss kann also viel Energie eingespart werden, z.B. durch den Einsatz von intelligenten Stromnetzen, Effizienz in Produktionsprozessen, intelligente Steuerung von Systemen zur Energiegewinnung und ganz wesentlich: Der Einsatz von Glasfasernetzen bis ins Haus (FTTH).

Zuhause kann durch smarte Anwendungen wie Steuerung von Licht, Heizung und Klimaanlagen Energie eingespart werden.

Aber auch in der Landwirtschaft gibt es eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten zur Ressourcen- und Energieersparnis. Z. B. können digitale Tierhaltungssysteme über den Gesundheitszustand und das Fütterungs-Muster von Tieren Daten liefern und so die Methan-Emissionen reduzieren lassen.

Am Ende sei noch gesagt: Ein wesentlicher Faktor der Einsparungen ist, dass keine parallelen Glasfaser-Infrastrukturen gebaut werden und die „alten“ Kupfer-Technologien zügig abgeschaltet werden. Open Access, also der offene Zugang zu vorhandenen Netzen, verhindert Doppelausbau und unterstützt die Effizienz

Quellen: Bitkom e.V., Brekoverband e.V., Gigabitbüro des Bundes, Technische Hochschule Mittelhessen